Der große Tag

Endlich! Am Morgen klingelt das WhatsApp Telefon und ein Botschaftsvertreter ist dran. Im Laufe des Tages wird klar: ich bin dabei. Wenn nicht heute dann morgen, denn es wird einen zweiten Flug geben. Aber ich soll heute 13:00 Uhr am Flughafen sein.


Ich muss mich erstmal setzen. Auch wenn der Rettungsflieger der Bundesregierung heute schon BA verlässt. Erstmal da sein und es wird sicher weitere geben. Die Botschaft hat auch den Transfer von der Luftwaffenbasis und das Hotel schon geklärt.


Ich bezahle meine fünf Tage Übernachtung und verabschiede mich herzlich. Das Taxi bringt mich zum Flughafen. Dort wartet die Polizei, gleicht ihre Luste mit meinem Pass ab und lässt mich passieren. Ich geselle mich zu den rund 50 Wartenden vor dem Flughafengebäude, denn das ist immer noch geschlossen. Große Freude, denn ich treffe die Lodgeleute wieder. Pablo den TV-Moderator mit seinem Kumpel Eduardo, die beiden Guides Toby und Nehuen und Maria aus Brasilien und Johni the one aus Kolumbien (die Küchenfeen). 


Wir warten über 2 h. 

Ich hatte im flightradar die Hercules starten sehen. Bei der Reisegeschwindigkeit ist klar, dass die Maschine nicht vor 15:00 Uhr da sein kann. Gelandet ist sie 15:30 Uhr. 



Dann kommen zwei Regierungsvertreter heraus und lesen Namen von einer Liste vor. Alles Argentinier. Sie werden ins Flughafeninnere gelassen. Alle Ausländer bleiben draußen. Es kommen noch Taxis mit weiteren Argentiniern die an uns vorbei gelassen werden.


Dann passiert lange nichts. Wir formieren uns draußen. Briten, Deutsche, Schweizer, Asiaten, Brasilianer, Kolumbianer, ....

Unsere Pässe werden fotografiert.

Es kommen immer mehr Taxis mit Ausländern, die zur Vervollständigung des Rettungsfluges herbeigerufen wurden. 


Und plötzlich rieche ich verbranntes Kerosin und höre Propellergeräusche. Die Maschine rollt zur Startbahn und hebt ohne uns ab ... 


Einige Zeit später kommen die Regierungsvertreter aus dem Gebäude und entschuldigen sich in aller Form bei uns. Die Maschine habe niemanden, auch nicht die Argentinier, mitgenommen. Es gibt keine Erklärung. Es habe Missverständnisse gegeben.


Ich rufe meine Wirtsleute an und bitte wieder um Asyl. Ich habe Glück, sie nehmen mich wieder auf, aber keine weiteren Gäste, da sie erst einmal die cabañas wieder herrichten müssen.